Rotring - Der Massstab im technischen Zeichnen seit 1928
von Philipp Steiner
Was haben Funktion, Minimalismus und Bauhaus gemeinsam? Sie vereinen sich im Gründergedanken von rotring. Die Marke ist heute noch der Inbegriff des technischen Zeichnens und prägte mit Stiften wie dem Radiograph, Tiku oder dem Art Pen eine gesamte Generation. Eine Geschichte von Präzision und Qualität.
Der präzise Linienzug der Rotring Geschichte
Bildquellen: www.rotring.com
Funktion diktiert die Form. Die Marke Rotring (oder rOtring) führt ihren kreativen Funken auf die Geburtsstunde des Bauhaus-Stil von 1919 zurück. Die bekannte Designschule aus Deutschland entfachte eine regelrechte Trendwelle, sowie das Bestreben zum Minimalismus.
Die deutsche Firma "Tintenkuli Handels GmbH" antwortete 1928 mit einem federlosen Füllhalter, der den liebevollen Namen "Tiku" trug. Eine Kurzform von Tintenkuli. Bahnbrechend war die Kombination aus Tintenflussregulierung mit einer Röhrchenspitze und regulierendem Draht. Füllfederhalter waren zu dieser Zeit in Europa, im Gegensatz zu den USA, noch wenig verbreitet.
Kurz darauf wurde ein Patent für den "Füllhalter mit Schreibröhrchen und Schreibspitze" eingereicht, und bald wurde die Erfolgsgeschichte bereits in 34 verschiedene Länder der ganzen Welt exportiert.
Den heutigen roten Ring hat das Unternehmen übrigens erst später erhalten, als dieser 1961 zum offiziellen Markenzeichen der Firma wurde.
Weitere technische Zeichengeräte wie Zeichenplatten, Zirkel und Schablonen sowie erste Produkte zur graphischen Datenverarbeitung folgten um die 1970er Jahre.
Rotring 600, Rotring Art Pen, Rotring 600 silber, Rotring isograph und Rotring 800 (v.l.n.r.)
Das Aufkommen des rechnerunterstützten Konstruierens (CAD) in den 1990er Jahre führte zu einer schwindenden Nachfrage nach technischen Zeichenstiften. Deshalb setzte Rotring bereits früh auf alternative Märkte wie etwa auf Designer und veröffentlichte 1984 den Art Pen Kalligraphiestift.
In derselben Zeitspanne kam mit dem Radioplot auch qualitatives Plotterzubehör auf den Markt. Besondere Klassiker wie die 800er und 600er Serie, mit dem unverwechselbaren Sechskantschaft aus Messing wurden der Künstlerwelt vorgestellt.
Heute gehört die Marke mit früheren Hauptsitz in Hamburg der amerikanischen Firma Newell Brands und produziert nach wie vor zuverlässig präzise und hochwertige Zeichenstifte. Besonders die Kooperationen mit zeitgenössischen Künstlern lohnen den Blick ins Rotring-Journal.
Vier klassische Stifte von Rotring
Rotring ist bis heute für seine hochwertigen Präzisionszeichenstifte bekannt geblieben und liefert nach wie vor Produkte, die halten, was sie versprechen. Damit verbunden ist auch ein beeindruckendes Preisschild, denn diese Stifte können etwas kosten.
Für die kommende Auswahl haben wir uns auf bekannte und empfehlenswerte Stifte aus dem Ofrex-Sortiment beschränkt. Die grossen beiden Klassiker, der 800er und 600er Feinminenstift sind darin leider (noch) nicht enthalten. Mit dem Rapidograph, Tikky Druckbleistift und Art Pen können dafür andere Meilensteine der Marke hervorheben.
Rotring Tuschefüller Rapidograph
Der ursprüngliche Prototyp des technischen Schreibens. Entworfen wurde er von Helmuth Riepe, einem Familienmitglied der Gründerfamilie. Damals löste er die traditionelle Zieh- und Trichterfeder früherer Stiftmechanismen ab und wurde zum neuen Standard in der Industrie. Die enorm schmale und hochwertige Stiftspitze und eine auswechselbare Kapillarpatrone sind optimal zum Zeichnen auf Transparent- und Zeichenpapier. Abgenützte Spitzen können durch verschiedenfarbige Zeichenkegel erneuert werden. Er entspricht den ISO 128 und 3089/1 Normen.
Rotring Druckbleistift Tikky
Der Präzisionsanspruch vom vorangegangenen Tuschefüller Tiku gerecht, setzt Rotring mit dem Tikky Druckbleistift die Tradition hochwertiger Zeicheninstrumente fort. Besonders bekannt ist er durch den ergonomischen Wellengriff am Kunststoffschaft geworden. Das Modell ist in schwarz, weiss, rot oder blau erhältlich und kann unterschiedlich 0.35, 0.5, 0.7 oder 1.0mm dicke Minen fassen.
Rotring Faserschreiber Tikky Graphic
Ab einer Faserspitze von 0.1 Millimetern ist mit dem Tikky Graphic ein absolutes Präzisionszeicheninstrument zur Hand. Der feine Faserzeichner verfügt über eine hervorragende Linienqualität sowie lichtechte, wasserfeste Tinte. Er ist ideal für die Verwendung mit Linealen und Schablonen geeignet. Einziger Nachteil zu üblichen Produkten von Rotring ist, dass er nicht nachfüllbar ist. Es kann zwischen 8 verschiedenen Linienspitzen von 0.1 bis 0.8 Millimetern gewählt werden.
Art Pen Kaligraphie-Set
Der Rotring Art Pen Kalligraphie-Füllfederhalter ist 1984 entworfen worden, um das Sortiment weiterhin auf den künstlerischen Bedarf auszuweiten. In ihm finden Liebhabende der Schönschreibkunst ein edles und hochwertiges Instrument.Dieses Set enthält einen schwarzen Stift mit je drei verschiedenen Aufsätzen in 1,5, 1,9 und 2,3 Millimetern sowie 6 Tintenpatronen.
Weitere Produkte von Rotring. Technisches Zeichnen mit Dreikant-Reduktions-Massstab, Zeichentisch oder Schnellverstellzirkel. Jetzt bestellen:
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