Spitzer im Test - Oder die Suche nach der schönsten Rosette
von Philipp Steiner
Spitzer von Faber-Castell, Dux und Kum im Test. Besonders bei Blockspitzern entscheidet eine saubere Rosette der Holzreste. Bei Behälterspitzer sollten gut in der Hand liegen und leicht zu leeren sein. Auf die Spitze der Qualität treibt es letztlich dann die Caran d’Ache 885 Spitzmaschine und bereitet ein wahres Vergnügen.
Den Bleistift auf die Spitze getrieben
Spitzer sind relativ simple Gegenstände. Allzu viel Kriterien konnten im Test daher kaum berücksichtigt werden, und so habe ich mich auf den ergonomischen Griff und den sauberen Klingenschnitt beschränkt. Besonders bei Blockspitzern bleibt im besten Fall das abgeschnittene Holzstück in einer festen Rosettenform zurück und hält lose Abfallsplitter in Grenzen.
Als Testobjekt musste ein Faber-Castell Bleistift 1117 herhalten.
Wer bereits über ein Grip Schreibgerät von Faber-Castell verfügt, kann sich einen Spitzer im passenden Design dazuholen. Denn der Behälterspitzer setzt die die dreikantige Prismaform und Noppenflächen weiterhin fort. Das macht ihn in der Hand zum unerwartet spannenden Objekt. Denn 65 Millimeter hohe Dreiecksform schmiegt sich so angenehm in die Hand, dass ich gleich in Gedanken versunken damit herumzuspielen begann.
Im Innern überzeugt er sogleich mit drei verschiedenen Spitzern. Einem Standard/Jumbo Doppelspitzer mit Durchmesser acht und zehn Millimetern für Graphit (Bleistifte) sowie einem Einfachspitzer für Blei- und Farbstifte. Die beiden Abfallbehälter lassen sich nach dem ersten Versuch leicht und sauber entfernen.
Rundum ein sehr empfehlenswerter Behälterspitzer.
Ein klassischer blockförmiger Spitzer, der in seiner abgerundeten Form einen guten Eindruck hinterlässt. Zwei Griffzonen mit geriffelter Einbuchtung an den schmalen Flächen sorgen für einen festen Halt beim Spitzen. Die Klinge lässt sich mit einem handelsüblichen Kreuzschraubenzieher ersetzen.
Allerdings hat diese bei wiederholten Tests einen fahlen Eindruck hinterlassen. Denn statt einem durchgängigen “Rosenblatt” wurde der Bleistift regelrecht geraffelt und hinterlässt einen zerstückelten Haufen Reste.
Ich rate von diesem Produkt ab und rate alternativ zum Kum Einfachspitzer Metall Block oder Connect Einfachspitzer Metall Keilform.
Der Sprücheklopfer unter den Behälterspitzer im klassischen schwarz-weissen Design. Gleich aufgefallen ist die Steckkappe im Deckel, womit die Abfallreste so gut wie möglich im Behälter bleiben.
Das macht ihn praktisch für den ruppigen Transport. Enthalten sind zwei Spitzer mit Druchmesser acht und elf Millimeter. Von der Grösse her sieht er Auge in Auge zum Faber-Castell Grip, ist allerdings leicht schmaler gehalten.
Der KM2 ist ein solider und empfehlenswerter Behälterspitzer.
Für ein minimal gehaltenes Produkt der Günstiglinie Q-Connect hat dieser Einfachspitzer im Test überrascht. Denn selbst beim wiederholten spitzen hat die Klinge schön stabile Rosetten erzeugt.
Damit sind die Abfallreste einfacher entsorgt und der Bleistift bleibt sauber bearbeitet. Dämpfer dazu ist die schmale Form, die trotz den zwei geriffelten Griffzonen eher etwas für schmale Hände ist.
Unter dem Strich ein sehr preiswerter und empfehlenswerter Spitzer.
Ein simpler und sehr stabiler Schulspitzer aus transpartentem Kunststoff. Damit lässt sich der Füllstand der Abfallreste jederzeit leicht erkennen und den Behälter frühzeitig leeren. Der Deckel ist dank einem Drehverschluss sehr einfach zu öffnen und dennoch sehr robust.
Die beiden Riffelstreifen an den beiden Zylinderenden bieten einen angenehmen Halt in der Hand. Auch lässt sich der Behälter sehr einfach greifen. Auch die Spitzerleistung ist einwandfrei.
Ein grundsolider und stabiler Behälterspitzer mit sauberem Ergebnis.
Dieser Spitzer schafft den Spagat zwischen dem handlichen Dux 1122N und der sauberen Schnittleistung vom Q-Connect Modell. Ein simpler und effizientes Modell in Blockform das gut in der Hand zu halten ist. Im wiederholten Test schnitt er eine schöne Rosettenform, was auf dem Bild unten nicht ganz zur Geltung kommt.
Er ist auch das einzige Modell der Testreihe mit einer integrierten Ersatzklinge auf der Flanke, welches mit einem handelsüblichen Kreuzschraubenzieher ersetzt werden kann. Einziger Makel ist vielleicht, dass diese beim Halten des Spitzers leicht ins Fleisch drückt.
Daumen hoch und eine rundum positive Bewertung für diesen Blockspitzer.
Der Pencil Pal erinnert entfernt an ein wiederverwendetes Tamagochi aus den frühen 00er Jahren. Er ist klein, rundlich und etwas rutschig und mit einer stilvollen Pastellfarbe ausgestattet. Der Spitzer erfüllt seinen Dienst und schneidet sauber. Allerdings ist das leeren des Behälters ein kleiner Alptraum, da die enthaltenen Abfallreste schnell einmal im Raum verteilt sind.
All in allem ein verspieltes Design mit einigen Makeln im Behälterdesign.
Ähnlich schmal wie das Modell von Q-Connect, allerdings mit einer schlechteren Schnittleistung. Denn die mehreren Testläufe haben allesamt ergeben, dass das Holz beim Vorgang leicht geraspelt und damit zerstückelt wird. Damit sprüht der Spitzer gerne Reststücke von Graphit und Holz auf dem Tisch herum.
Grundlegend interessant fürs Auge. Es gibt allerdings bessere Modelle als die bunte Nr. 100K.
Kommen wir zu einem kleinen Intermezzo mit einer besonderen Art von Bleistiftspitzer. Denn gewisse Druckbleistifte wie etwa der Caran d’Ache Fixpencil arbeiten mit einer breiten Graphitmine. Diese lässt sich ziemlich einfach mit etwas Schmirgelpapier abschleifen und wieder zuspitzen.
Wer da allerdings auf die Graphitstaubwolke verzichten will kann sich den Gedess Behälterspitzer beschaffen. Der Druckbleistift wird mit ausgefahrener Mine in den Steckplatz gelegt. Dank dem im Behälter enthaltenen Schleifring lässt sich die Mine mit leichten Kreisbewegungen rundum sauber zuspitzen.
Den Abschluss machen wir mit dem Magnum Opus unter den Spitzern, der Spitzmaschine 455 von Caran d’Ache. Dieses edle Gerät aus Metall führt Stifte mit Durchmesser von vier bis zu zehn Millimetern. Stift einklemmen, Kurbel drehen und den handgeführten Prozess mit einer Portion Enthusiasmus in Gang setzen.
Zumindest war unsere Begeisterung grösser als erwartet. Denn eine Portion Nostalgie schwingt bei diesem Gerät gerne mit, so stand im Klassenzimmer doch immer einer dieser praktischen Spitzer beim Lehrertisch. Die fein gerillten Restbestände werden in einer Schublade aufgefangen und können besonders leicht geleert werden.
Wer gerne und oft Bleistifte spitzt sollte unbedingt diesen Klassiker von Caran d’Ache in Betracht ziehen. Zwar ist er relativ teuer, dafür Swissmade und bietet Qualität.
Nicht dabei was Sie gesucht haben?
Fragen Sie uns.