Wie Tee die Welt erfrischt
von Philipp Steiner
Tee ist längst zum angenehm duftenden und erfrischenden Getränk geworden. Es regt den Geist an, denn in der eigentlichen Teepflanze ist Koffein enthalten. Nur wie kam das Kraut eigentlich nach Europa? Wer sind die Weltmeister im Teetrinken? Was unterscheidet den grünen vom schwarzen Tee? Und das allerwichtigste, wie sieht die richtig gute Zubereitung aus?
Tee und die Welt
Wie kam der Tee zu seinem Namen?
Tee ist einer jener Begriffe, die weltweit flächendeckend einheitlich klingen. Oder besser gesagt, die Welt in zwei Sphären spaltet. Denn der Name des Getränks ist heute je nach Sprachregion eine Wortabwandlung von entweder Tee oder tscha.
Der Grund dafür ist ziemlich spannend. Denn die Teepflanze kam lange Zeit nur im chinesischen Reich und galt als dessen Monopolware, neben Seide und Porzellan.
Der Export mit dem Gut florierte und fand seinen Weg über den den Globus auch bis nach Europa. Allerdings auf zweierlei Routen. Von der südchinesischen Küste aus via Seeweg, oder mit der Karawane über die Seidenstrasse via Landweg.
Allerdings wurden in Süd- und Nordchina verschiedene Sprache oder Dialekte gesprochen. Deshalb sind je nach Handelsroute unterschiedliche Namen hängen geblieben sind. Für Europa ausschlaggebend waren die niederländischen Handelsbemühungen über den Seeweg und deren ursprüngliche Bezeichnung “thee”.
Tee oder Infusion?
Allerdings wird nicht überall auf der Welt dasselbe als Tee beschrieben. In der Schweiz verstehen sich darunter sowohl Varianten der Teepflanze, etwa wie Schwarz- und Grüntee, aber auch Kräuter- und Früchtemischungen.
Bereits in Frankreich, Spanien oder Marokko wird allerdings streng unterschieden. Denn während unter Tee nur die Erzeugnisse der Teepflanze verstanden wird, gelten Früchte und Kräutermischungen als Infusion.
Bereits in Frankreich, Spanien oder Marokko wird allerdings streng unterschieden. Denn während unter Tee nur die Erzeugnisse der Teepflanze verstanden wird, gelten Früchte und Kräutermischungen als Infusion.
Die französischsprachige Schweiz hält sich allerdings an die ländlichen Gewohnheiten und verwendet Tee als Sammelsurium.
Wo wird am meisten Tee produziert?
Jährlich werden weltweit über 6 Millionen Tonnen Tee produziert. Davon wird der Grossteil noch im ursprünglichen Herkunftsgebiet der Teepflanze um Südwestchina angebaut und geerntet. Die Volksrepublik China war 2018 für 41 Prozent des weltweiten Angebots verantwortlich, gefolgt von Indien mit 21 Prozent, Kenia mit 7.8 Prozent, Sri Lanka mit 4.8 Prozent und der Türkei mit 4.3 Prozent.
Obwohl der Grossteil aus Südostasien stammt, wird Tee über beinahe den gesamten Globus verteilt angepflanzt. Von Russland oder Argentinien bis nach Portugal ist die Kultivierung der Pflanze verzeichnet.
Wer trinkt am meisten Tee pro Jahr?
Auch wenn die britische Teepause einen legendären Ruf erlangt hat, so sind die Inselbewohner im Teekonsum längst nicht Weltmeister. Den Rang im jährlichen Teeverbrauch pro Kopf hat ihnen nämlich die Türkei abgelaufen, welche mit 2.7 Kilogramm Spitzenreiter sind.
Unterschied zwischen Grün- und Schwarztee?
Was haben die vielen Teearten wie Grüntee, Oolong, Weisser wie auch Schwarztee gemeinsam? Sie werden alle aus ein und derselben Pflanze (Camellia sinensis) hergestellt. Der Unterschied liegt in der Art der Verarbeitung, insbesondere dem Grad der Oxidation der Teeblätter im Prozess.
Beim Grüntee erfolgt keine gewollte Oxidation. Die Teeblätter werden nach der Ernte gewelkt und getrocknet. Beim Schwarztee hingegen erfolgt eine komplette Oxidation. Die Blätter werden mit einer Walze gerollt und zerquetscht, um damit die aromatischen ätherischen Öle freizugeben, die dem Tee seinen besonderen Geschmack verleihen.
Oolong wird nur teilweise oxidiert, bevor der Prozess durch das Erhitzen in einer Eisenpfanne gestoppt wird. Eine besonders edle Art ist der weisse Tee, bei dem nur hochwertige Knospen verwendet werden.
Auf dieser Basis entwickelt sich ein weites Spektrum verschiedener Teesorten. Die in Europa bekanntesten sind etwa Assam, Ceylon und Darjeeling, die alle nach dem Anbaugebiet benannt sind. Dazu gesellen sich aromatisierte Tees wie Jasmin- oder Rosentee sowie den Earl Grey. Letzterer ist der älteste bekannte Aromatee und erhält durch den Zusatz von Bergamotte seinen Geschmack.
Tee richtig zubereiten und aufbewahren
Tee richtig zubereiten
Die richtige Zubereitung des warmen Getränks verliert sich schnell in einem riesigen Spektrum verschiedener Geschmackspräferenzen. Von der stundenlangen japanischen Teezeremonie bis zum englischen Schwarztee mit Milch. Wir beschränken uns hier deshalb schlicht auf das richtige Brühen der Teekräuter.
Als Faustregel gilt: Kräuter, Früchte- und Schwarztee mit kochendem Wasser aufgiessen und mindestens eine Minute ziehen lassen. Schwarztee gewinnt bei längerem Ziehen an Geschmack, während Kräuter- und Früchtetee diesen dabei einbüssen.
Dasselbe gilt auch für Grün-, Oolong und Weisstee, die nach einer Minute Aufguss beginnen an Geschmack zu verlieren. Solche Tees werden zudem weniger heiss zubereitet. Es reicht eine Wassertemperatur von 70°C.
Wie lange hält Tee?
Die gute Nachricht zuerst. Denn getrockneter Tee kann nicht schlecht werden. Während die unbehandelten, grünen Teeblätter nach einer Zeit noch durch Mikroorganismen zersetzt werden, ist verarbeiteter Tee sehr lange haltbar. Allerdings verflüchtigen sich die aromagebenden ätherischen Öle nach einer Weile. Der Tee verliert über die Zeit also an Geschmack.
Bei frischem Tee wird empfohlen, diesen bei Anburch nach etwa zehn Wochen zu verbrauchen. Trockner Tee hingegen ist fast unbegrenzt lagerfähig. Der Koffeingehalt verändert sich durch die Lagerung übrigens kaum.
Tee richtig lagern
Tee ist sehr aromaempfindlich und sollte am besten in geschlossenen Behältern kühl, dunkel und trocken aufbewahrt werden. Bei Teebeuteln bietet die mitgelieferte Verpackung nur einen Sonnenschutz, kann aber weder Gerüche noch Feuchtigkeit abhalten. Bei der Lagerung sollten stark duftende Gewürze wie etwa Nelken, Zimt oder Muskat ferngehalten werden.
Die kalte Lagerung wird grundsätzlich empfohlen. Allerdings reicht hier eine kühle Vorratskammer im Vergleich zum Kühlschrank vollkommen aus. Schimmelbildung ist übrigens kein Problem, denn während der Verarbeitung wurden die Blätter gänzlich ausgetrocknet und bieten keinen Nährboden mehr für Pilzbefall.
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