Sechs knusprige Wissenshappen zum Kägi Fret
von Philipp Steiner
Weshalb stammt das Kägi Fret aus dem Toggenburg, und klingt dennoch französisch angehaucht? Wo ist das Waffelgebäck besonders süss und wo mit Rum geschätzt? Und wieviele Rührmaschinen wurden zur Conchierung eingesetzt? Fragen über Fragen statt Schicht über Schicht zur bekannten schweizer Süssigkeit.
Kägi Fret - Ein süsser Selbstläufer aus dem Toggenburg
Ob süsse Pausenmotivation, Kaffeebeilage oder Freude für die (junggebliebenen) Schleckmäuler. Die Klassischen Zweierpacks von Kägi Frets laden zum Teilen ein. Heute ist die bescheidene schweizer Erfolgsgeschichte aus dem Toggenburg zu einer Weltberühmtheit geworden. Und produziert nach wie vor zu 100 Prozent im Land.
Warum heissen die Waffeln Kägi Fret?
Der Namen der bekannten Schweizer Schokoladenwaffeln ist aus einer Wortkombination entstanden. Und zwar aus Kägi, des Familiennames von Gründer Otto Kägi, sowie Fret von “gaufrette”, dem französischen Wort für Waffeln.
Wann wurde Kägi Fret erfunden?
1958. Den Ursprung nahm die Firma Kägi (exakterweise Kägi Söhne AG) zwar mit Gebäck und Waffelprodukten, wie den Toggenburger Waffeln (oder Gaufrettes). 24 Jahre nach Betriebsgründung kam dann die heute weltweit geschätzte Idee des schokoladenüberzogenen Waffelgebäcks auf den Markt.
Über die zündende Idee sind sich allerdings nicht einmal die Söhne sicher, und so existieren zwei Herkunftsgeschichten dazu. Zum einen beruht die Idee auf einer Kindheitserfahrung in Zürich, als Waffeln gemeinsam mit Schokoladenstücken gegessen wurden. Zum anderen entstand die Idee während einer Diskussion mit Vater Otto, um eine werbereife Sonderanfertigung für die Messe in Basel zu finden.
Heute hat sich die Waffelspezialität in ein geschmackliches Spektrum weiterentwickelt und kann mit dunkler Schokolade, Matcha- oder Orangengeschmack, sowie mit extra Füllung als Kägi Mäx genossen werden.
Bildquellen: Kägi Söhne AG
Seit 1934 im Toggenburg hergestellt
Kägi verfügt über eine traditionsreiche Geschichte, die 1934 in Lichtensteig seinen Lauf nahm. Der damalige Witwer und Vater von sechs Kindern erwarb die Liegenschaft Hecht, einer Bäckerei-Konditorei mit Restaurant. Um die wenige Laufkundschaft im Geschäft auszugleichen, begann der unternehmerische Otto Kägi seine Biscuits als einer der ersten für die Gastronomie abzupacken und auf dem legendären Fahrrad zu liefern.
Später übernahmen die drei Söhne Otto junior, Alfred und Eugen die Kägi Söhne AG, konnten die Produktionsstätten modernisieren und ausweiten. Was erst in Handarbeit entstand, wurde später automatisiert. Besonders stolz ist man dabei auf die im Haus produzierte Schokolade. Die Conchierung (Veredelung) erfolgte während 52 Stunden lange Zeit (und vielleicht noch heute) in den über 18 traditionellen Rührwerken.
Heute noch wird besonders viel Wert auf die Herkunft im Toggenburg gelegt. Und obwohl Kägi seit 1996 nicht mehr im Familienbesitz ist, werden alle Produkte vollends in der Schweiz hergestellt.
Wie soll ich meine Kägi Fret am besten aufbewahren?
Kägi empfiehlt die Schokoladenwaffeln bei einer Raumtemperatur von 16 bis 18°C aufzubewahren und dabei starke Temperaturschwankungen zu vermeiden. Das schützt die Produkte vor der sogenannten Zucker- oder Fettreife. Zudem sollten die lichtempfindlichen Süssigkeiten in einem undurchlässigen Behälter an einem trockenen Ort aufbewahrt werden.
Kägi im Inland, Toggi in Übersee
Auf den grossen Erfolg der Kägi Waffelprodukte, begann das Unternehmen laut eigenen Angaben als Pionier, die Produkte ins Ausland zu exportieren. Am 21. Februar 1956 traf die erste Ladung per Schiff durch den Panamakanal in Los Angeles ein und setzte den ersten Baustein für eine internationale Erfolgsgeschichte. 2009 etwa gingen dann 37 Prozent der Produkte an ausländische Kundschaft.
Heute hat das Unternehmen Zweigstellen in Hong Kong und Dubai, um näher an dortigen Vertriebspartnern zu sein. Feinschmecker im arabischen Raum mögen das Kägi Fret übrigens mit einem erhöhten Anteil Schokoladenfüllung, während in Asien das den Waffelriegel mit Rumfüllung besonders gut ankommt.
Im Ausland ist das Kägi Fret übrigens erst seit kürzerem unter diesem Namen bekannt. Um die Aussprache in anderen Teilen der Erde zu erleichtern, wurde beim ursprünglichen Export auf den Umlaut im Kägi verzichtet. Stattdessen wurde der Waffelriegel unter dem Namen “Toggi” bekannt, mit Anlehnung auf den Ursprung im Toggenburg. Seit 2014 aber ist der Produktname global vereinheitlicht und lautet überall Kägi. Nur noch Nachahmerprodukte verweisen mit Verwendung von Toggi auf die schweizer Waffelqualität.
Braucht Kägi Fret gute Werbung?
Eigentlich nein. In einem Interview mit SRF erinnern sich die drei Kägi Söhne an den Selbstläufer zurück. Die Produktion sei jeweils so gut ausgelastet gewesen, dass gar keine Werbung nötig war. Vorrang erhielten dabei immer die schweizer Abnehmer. Erst nach dem Verkauf des Unternehmens, als sich Zeit und Gelegenheit ergab, wurden sich die drei Kägis so richtig ihrer internationalen Bekanntheit bewusst.
Im letzten Jahrzehnt hat sich der Werbeauftritt allerdings intensiviert. Und so fand ein Kägi-Automat seinen Weg auf eine Blumenwiese vor dem Panorama der Churfirsten. Auch das Kägi-Mäx lädt seit drei Jahren mit himmlisch-höllischer Präsentation zur süssen Sünde ein.
Bildquelle: xeit GmbH
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